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Alltagsradfahrer werden: Was braucht es dafür?

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Auch im Alltag: Kurze Pause

Mal abgesehen davon, dass ich nie einen Führerschein gemacht habe: Ich denke, wer innerhalb Kölns unterwegs ist, braucht doch nicht wirklich ein Auto zu benutzen. Das Fahrrad ist tatsächlich für die Alltagswege geeignet. Wenn nun jemand das Auto stehen lassen möchte und auf das Fahrrad für die alltäglichen Wege umsteigen möchte: Was braucht es dafür? Hier einige Hinweise eines Tagtäglichfahrers (nachdem ich die äußerst anregenden Tipps von Andy gelesen habe).

  1. Benutze ein gutes Fahrrad, keines von der Kaufhausstange. Je billiger desto schwerer das Fahren über die Zeit und desto anfälliger das Material. Lege Dir Fahrradmäntel zu, die beim Überfahren von Scherben nicht gleich kleinbei geben. Benutze einen Sattel, der sich auch nach einer halben Stunde noch gut am Po anfühlt.  Habe eine Gangschaltung, die zu Deinem Fahrverhalten passt und die auch die kleinen Widerstände in der Stadt durch Anhöhen oder Wind mühelos erscheinen lässt. Benutze eine Lichtanlage, die Dir immer zur Verfügung steht ohne dass Du heftiger treten musst (z.B. angetrieben durch Nabendynamo).
  2. Lege Dir Fahrradtaschen zu, die Du seitlich am Gepäckträger aufhängen kannst. Das ist praktischer als ein Fahrradkörbchen. Eine Tasche kann alles enthalten, was Du für die Arbeit und das Fahren benötigst. Eine andere, optionale Tasche enthält genug Stauraum für die vielleicht notwendige Regenbekleidung (Regenjacke, Regenhose, Gamaschen; ja, man kann auch bei Regen fahren) und die Einkäufe, die Du ggf. auf dem Heimweg erledigen möchtest. Selbst ein kleiner IKEA-Markthallen-Einkauf ist meiner Erfahrung nach schnell zu verstauen.
  3. Verwende ein oder zwei Fahrradschlösser, die Dein Fahrrad gut schützen (am besten ein Bügelschloss als Hauptsicherung). Schließe das Rad möglichst an festen Gegenständen an (Fahrradbügel, einbetoniertes Straßenschild).
  4. Halte Dich an die Verkehrsregeln, fahre umsichtig und antizipiere das mögliche Verhalten anderer Verkehrsteilnehmer. Dann ist auch ein Fahrradhelm nicht notwendig. Achte darauf, welche Radwege benutzungspflichtig sind (mit den blauen Schildern 237, 240 und 241 gekennzeichnet) und welche nicht. Wenn sie es nicht sind, kannst Du legal auf der Straße fahren und die Autofahrer können Dich viel besser wahrnehmen.
  5. Suche Abkürzungen/Wege durch Grünstreifen oder Parks. Das macht mehr Spaß und die Stadt wird sich Dir in ganz neuer Weise erschließen.
  6. Denke nicht wetterabhängig. Auch auf dem Fahrrad kannst Du Dich wettergemäß kleiden. Schwitzt Du viel bei Sonne, ziehe Funktionskleidung an, die Du z.B. am Arbeitsplatz wechseln kannst mit normaler Kleidung. Ist es kalt, ziehe Dir mehrere Schichten Kleidung an, die Du bei Bedarf auch wieder entfernen kannst, so dass es passt. Ist es regnerisch, benutze eine regenabweisende Jacke und passe Deine darunter liegenden Kleidungsschichten an. Wenn Du viel schwitzt ist es nur wichtig, dass beim Tragen von Funktionskleidung (die Feuchtigkeit/Schweiß abtransportiert) alle Schichten aus derartigen Funktionsstoffen bestehen; Baumwollschichten vereiteln den Effekt.
  7. Auch wenn die Auswahl und das Anlegen der wetterentsprechenden Kleidung manchmal lästig wirkt, erhöht sie doch den Genuss des Radfahrens. Und der Genuss wird dadurch gesteigert, dass Du am alltäglichen Autostau bequem vorbeifahren kannst.
  8. Ignoriere Idioten, die Dich anhupen, obwohl Du legal auf der Straße fährst.
  9. Klingele heftig, wenn Du Idioten begegnest, die den Radweg als Gehweg betrachten.
  10. Überhole langsamere Fahrradfahrer mit Bedacht. Klingeln oder Nichtklingeln ist eine Sache der Situation (obwohl man häufig falsch liegt).
  11. Genieße das Fahren an der frischen Luft – ohne Dach über dem Kopf und ohne schwitzende und lärmende Menschen in der Straßenbahn.

Vielleicht hören sich die Hinweise für die eine oder den anderen etwas zu technizistisch oder zu umständlich an. Diese Dinge habe ich selbst erst nach und nach entdeckt und umgesetzt. Man lernt mit der Fahrerfahrung viel dazu. Viel Vergnügen beim gesunden, adrenalinabbauenden und morgendlich-wachmachenden Radfahren!


Einsortiert unter:Fahrradkauf, Kleidung, Persönliches, Radfahren in Köln, Verkehr

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